Stille Schönheit – das Langtauferer Tal

Das Tal ist verhältnismäßig eng, steigt aber nur sanft an und wird insbesondere auf seiner Nordseite von gewaltigen Bergmassiven gesäumt. Unbedingt sollte man bis zur höchstgelegenen Siedlung Melag/Melago (1925 m) fahren: wegen der hervorragenden Produkte der dortigen Käserei im Gamsegghof und der überwältigenden Blicke auf die Gletscher um die 3365 Meter hohe Weißkugel. Der von hier nur knapp drei Kilometer entfernte Talschluss ist von einzigartiger Schönheit und lohnt den Spaziergang.

Wanderfreunden sei die leichte und panoramenreiche Tour von der 2290 Meter hoch gelegenen Masebenalm (dorthin Lift von Kappl aus, in Betrieb von Anfang Juli bis Mitte September, man kann aber auch von Hinterkirch aus in knapp zwei Stunden hochsteigen) hinauf auf die Langgrube und hinab zur Melager Alm (1970 m) empfohlen. Von dort geht man entlang des Karlinbachs auf dessen linker Seite zurück nach Kappl/Hinterkirch. Auf der Masebenalm gibt es die Berghütte Maseben (ehem. Gasthof Atlantis, Juli bis September und in der Skisaison).

Sehr lohnend ist die Wanderung über den Gletscherlehrpfad von Melag über die Innere Schafberghütte zur von Mitte Juni bis Anfang Oktober bewirtschafteten Weißkugelhütte (2542 m) und über die Melager Alm zurück. Die etwas anspruchsvollere Wanderung, allerdings auf gut markierten Wegen, nimmt gut sechs Stunden in Anspruch. Beeindruckend sind die Schautafeln, die im Vergleich mit der heutigen Situation sehr deutlich machen, wie sehr die Gletscher in den letzten 100 Jahren hier zurückgewichen sind.